Thomas Lüthi

Research Assistant and Project Leader
Federal Department for Food Safety and Veterinary Affairs, Berne

Faculty of Health and Applied Science
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Department of Health Sciences
Namibia University of Science and Technology

April 01 - April 15, 2016

 
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Only available in German.

Einmal mehr durfte ich während zweier Wochen Studenten des Lehrganges “Environmental Health Practioners” ausbilden. Dabei lag der Schwerpunkt bei der Lebensmittelsicherheit und beim Management von lebensmittelbedingen Epidemien. Was sich 2015 bewährt hatte, wurde auch 2016 übernommen. Wiederum wurde der Kurs als Intensivworkshop abgehalten, diesmal in Lüderitz und Keetmanshoop. Die lokalen Verantwortlichen „Environmental Health Practioners“ machten es möglich, dass wir die verschiedensten Unternehmungen besuchen und Einblick hinter die Kulissen nehmen konnten. Im Gegensatz zu früheren Jahren wurde dieser Kurs mit praktischen Besuchen begonnen, was an die Didaktik des Dozierenden einige Herausforderungen stellte. Oder anders formuliert: Wie erklärt man 28 Studenten vor Ort , wie eine Spitalküche zu funktionieren hat, wenn diese damit noch nie konfrontiert wurden?

 
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Ein Fischverarbeitungsbetrieb, der Fischhafen von Lüderitz, eine Austernzucht sowie besagte Spitalküche bildeten die Ausgangslage für die nachfolgenden theoretischen Ausführungen. Um das praktisch Erfahrene zu festigen, wurden in intensiven Workshops die Themen Audit von Lebensmittelsicherheits-Managementsystemen und die Untersuchung von lebensmittelbedingten Ausbrüchen geschult. Höhepunkt war sicher, dass alle Studenten in Viergruppen einen Betrieb besuchten, diesen bezüglich der Lebensmittelsicherheit auditierten und einen Bericht zu Handen der lokalen Environmental Health Practioners (Lebensmittelinspektoren) verfassten; notabene beides Abgänger der Schule und ehemalige Studenten dieses Kurses!

Vom didaktischen Konzept her wurde versucht, eine Vielzahl von Methoden anzuwenden: Frontalunterricht, Gruppenarbeiten, Präsentationen, Rollenspiele, Diskussionen, Filmanalysen sowie die Anwendung themenbezogener „Games“ des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) der USA. Mit der Gestaltung dieses Kurses als Block-Workshop konnte in kurzer Zeit eine Vielzahl von Aspekten vermittelt, geübt und angewandt werden. Damit gelingt es, die Studierenden auf ihr späteres Berufsleben vorzubereiten. Dass dieses Berufsleben auch Bauabnahmen beinhaltet, war dem Dozierenden neu. Einmal mehr konnte er kennenlernen, wie weitgefächert das Aufgabenfeld eines „Environmental Health Practioners“ in Namibia ist.

 
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Je länger ich das Privileg, habe diesen Kurs zu unterstützen, desto mehr ehemalige Studierende finden sich in den zentralen und lokalen Behörden. Ein praktischer Beleg, dass unser Beitrag an die Ausbildung dieser Menschen nachhaltig ist. Dies motiviert mich, auch zukünftige Studierende zu unterrichten, sollte dies von der NUST weiterhin gewünscht werden.

Allen Studieren wünsche ich einen guten Einstieg in ihr Berufsleben und freue mich, die einen oder anderen da und dort wieder anzutreffen. Den Sponsoren von B360 möchte ich an dieser Stelle für Ihre Unterstützung danken, der NUST, dem Lehrkörper und den Studierenden, dass ich immer wieder neue Erfahrungen im südlichen Afrika mit ihnen machen darf.

 
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