Barbara Graf Horka

Photo Journalist

School of Humanities and Social Sciences
Department of Mass Communication
University of Zambia

November 28 – December 14, 2016

 
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Heuer ist vieles anders. Wobei - ist es jemals gleich? Sambia ist im Wandel. Seit ich vor 5 Jahren das erste Mal nach Lusaka geflogen bin, sehe ich jedes Mal viel Neues. Die Shopping Malls spriessen aus dem Boden wie Pilze nach dem Regen. Die Stadt wächst mit grossem Tempo, Blechhütten verschwinden, Backsteinhäuser folgen, der Verkehr nimmt rasant zu.

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Der Start ins neue Studienjahr wird an der UNZA kurzfristig verschoben. Statt Ende November wird das Trimester erst Anfang Januar starten. Das Stipendienwesen wird umstrukturiert. Es gibt nur noch "Loans", Darlehen, welche zurückbezahlt werden müssen. Der Staat muss sparen. Die UNZA ist deswegen noch geschlossen. Da ich schon halb im Flugzeug sass, als diese Nachricht kam, hat die Abteilung kurzfristig diejenigen Studenten, die auf dem Campus geblieben sind oder in Lusaka wohnen, zusammengetrommelt. Von den ungefähr 150 Studentinnen und Studenten des zweiten Studienjahres kommen genau 17. Für einen Workshop perfekt.

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Ich verteile die Kameras an die Studenten und dann geht es gleich los. Gegenseitige Portraits. Auch wenn ich darauf hinweise, dass es keine „fancy“ Fotos für Facebook sein sollten, scheint „gute Fotografie“ unbekannt zu sein. Eine hervorragende Basis für Diskussionen. Beispiele werden gezeigt, neue Aufgaben verteilt, wieder wird kritisiert. Zwischendurch folgen technische Erläuterungen, auch Dokumentationen von prämierten Fotografen. Die Studenten beginnen nach ein paar Tagen zu „sehen“, was uns alle freut. Die meisten sind Anfänger, auch das Bedienen der Kameras muss erlernt werden. Fotografieren ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Das tägliche Analysieren ihrer Bilder ist manchmal heftig, wir lernen uns dadurch kennen.

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Nach 2 1/2 Wochen intensiver Auseinandersetzung mit Fotografie kommt der grosse Tag im Senate Chamber, wenn sie ihre Schlussarbeit zum Thema „My Zambia“ vorführen dürfen. Ca. 10 Fotos erzählen ihre Geschichte. Dieses Mal zu Themen wie „Life with my Sisters“, „Child Health Week“, „A Marketeer“ , „Life as a Single Teenage Mother“, „Radio UNZA“ und viele mehr. Wenn sie dann nach der Präsentation das Certificate von B360 in den Händen haben und es ans Abschied nehmen geht, werden wir alle wehmütig. Nun müssen die Studentinnen und Studenten im neuen Trimester ihr Wissen an die Kommilitonen weitergeben. Ich versorge sie mit vielen Unterlagen, damit sie gut gerüstet sind.

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