Prof. Dr. Corinne Gantenbein-Demarchi

Senior Lecturer, Head of Research & Development
Deputy Head of Institute ILGI, ZHAW

Faculty of Health & Applied Sciences, Health Science Department
Food Microbiology (Course: Food and Meat Hygiene 2A)
Namibia University of Science and Technology

March 05 - March 23, 2018

 
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Only available in German.

Food and Meat Hygiene – das Ziel des 3-wöchigen Kurses im 3. Semester ist, dass die Studierenden die wichtigste Basis erarbeiten für die Beurteilung von Sicherheitsfragen im Zusammenhang mit Lebensmitteln, vom Rohstoff über die Verarbeitung und Lagerung bis hin zum Konsum. Mein persönliches Ziel war, die Studierenden in die komplexe Welt der Lebensmittelmikrobiologie einzuführen und ihnen einen Einblick in das Leben von Salmonella, Listeria und den vielen pathogenen Keimen zu geben. Es geht um das Wissen um Fragen „Weshalb kann ein Poulet den Grillspass vermiesen?“ oder „Warum macht uns ein verdorbenes Lebensmittel in der Regel nicht krank, während der leckere Crème-Dessert eine Gefahr darstellen kann?“ oder „Was ist denn überhaupt Verderb?“. Diese und viele weitere Fragen zu erörtern, komplizierte Namen wir Cronobacter sakazakii und all die vielen Details zu diesen kleinen „Biestern“ führte schon zum einen oder anderen Stöhnen bei den Studierenden. Aber zu erfahren, weshalb eine Jugendgruppe erkrankte, weil der Reis für den Reissalat ganz einfach nicht gekühlt worden war, oder zu erörtern, weshalb gerade der Institutschef nach dem Grillfest an einer Campylobacteriose erkrankte, was da wohl schief gelaufen war, das waren einprägsame Geschichten. Diese Geschichten sollen den Studierenden in Erinnerung bleiben als „Aufhänger“ zu den verschiedenen Bakterien.

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Ein Highlight in den 3 Wochen war sicherlich der Besuch am Department of Animal Science an der University of Namibia UNAM. Beim eindrücklichen Rundgang durch den Kuhstall, über die Melkstation bis hin ins Technikum konnten die Studierenden ihre „Köpfe in die Töpfe“ stecken und die Verarbeitung von Milch kennenlernen – ein wertvolles Beispiel einer erlebbaren „Wertschöpfungskette Milch“. Das grösste Highlight sowohl für die Studierenden wie auch für meine NUST Kolleginnen und mich waren die praktischen Lebensmitteluntersuchungen im Mikrobiologie-Labor. Dank der guten Infrastruktur, dem mitgebrachten Labormaterial, der wertvollen Unterstützung durch Rebecca und dank viel Improvisation konnten wir verschiedenste Lebensmittel des Restaurant NICE und Trinkwasser aus dem privaten Umfeld der Studierenden auf die mikrobielle Belastung hin untersuchen. Das erste Mal mit einer Pipette zu überimpfen oder mit einer Impföse Bakterien auf einer Nährmedienplatte auszustreichen machte allen viel Spass. Bei der Auswertung der bebrüteten Platten mit den gewachsenen Kolonien rümpfte dann doch der eine oder die andere die Nase ab der Geruchsvielfalt der Bakterien. Das Rechnen mit Logarithmen machte recht viel Kopfzerbrechen, aber dank dem Trick „Bakterien als N$“ zu „händeln“, liessen sich die Millionen viel einfacher berechnen.

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Ich bin überzeugt, dass gerade die Laborübungen und die Möglichkeit, selber ein Lebensmittel „unter die Lupe“ zu nehmen, den Studierenden immer in bester Erinnerung bleiben werden. Dies soll dazu beitragen, dass sie sich im Wissen um das Potenzial von Keimen im Lebensmittel ihrer Verantwortung und ihrem Beitrag zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit bewusst sind und bleiben. Dass den Studierenden die Freude am Essen trotz all der vielen Pathogenen und Verderbskeime nicht vergangen ist, konnten wir beim gemeinsamen Fondue-Happening zum Abschluss des Kurses mit viel Genuss beweisen.

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